Wie viel Strom verbraucht meine Webseite?

Heute erreichte uns die Frage eines Kunden, der gerne wissen wollte, wie viel Strom eigentlich seine Webseite verbraucht. In zahlreichen Medienberichten der vergangenen Monate wurde darauf hingewiesen, welchen erheblichen Stromverbrauch die Rechenzentren auf dieser Welt für Cloud-, Streaming und Hosting-Dienste verursachen (z.B. hier).

Es ist leider kaum verlässlich ermittelbar, wie viel eine einzelne Webseite zu diesem Stromverbrauch beiträgt – wir können den Wert aber zumindest näherungsweise bestimmen. Um dies nachvollziehbar darzustellen, ist es hilfreich, zumindest die Grundzüge unserer Hosting-Infrastruktur zu beschreiben.

Server-Prozessoren (CPUs) sind in den letzten Jahren immer leistungsfähiger geworden. Wir verwenden unter anderem Server mit zwei CPUs, die jeweils über 32 Kerne und 64 Threads verfügen; ingesamt also 128 Threads. Diese extrem leistungsfähigen Server werden als Host-Systeme genutzt, d.h. sie stellen die Hardware-Grundlage für zahlreiche virtuelle Server dar. Diese virtuellen Server bekommen bestimmte Ressourcen, also eine festgelegte Anzahl an CPU-Kernen und Arbeitsspeicher fest und exklusiv zugewiesen. Ein virtueller Server mit 8 exklusiven CPU-Kernen ist also genau so leistungsfähig wie ein echter Hardware-Server mit einer 8-Kern-CPU. Es gibt dabei aber einen großen Unterschied: Das Host-System verbraucht pro Kern viel weniger Strom als ein kleinerer Server mit wenigen CPU-Kernen.

Das beschriebene Host-System mit 128 Threads hat bei uns einen durchschnittlichen Verbrauch von 300 Watt. Die CPUs machen davon den größten Anteil aus. Während früher auch Festplatten (HDDs) für einen erheblichen Anteil des Stromverbrauchs verantwortlich waren, verwenden wir inzwischen ausschließlich SSDs und konnten den Stromverbrauch entsprechend senken. Auch zu bedenken ist, dass die CPUs unserer Host-Systeme nicht einmal ansatzweise voll ausgelastet sind – es soll schließlich auch genug Reserven für kurzfristige Lastspitzen geben, z.B. durch Angriffe oder Webseiten, die in TV-Sendungen genannt werden und plötzlich extrem hohe Zugriffszahlen aufweisen.

Auf dem genannten Host-System befinden sich aktuell 34 Webserver mit unterschiedlichen Konfigurationen. Es gibt darauf dedizierte 2-Kern-Server (unser Pro.B-Paket), aber auch große Shared-Webserver mit 16 CPU-Kernen, auf denen sich Kunden mit unseren Easy.Hosting-Paketen die Ressourcen teilen. Teilt man den Stromverbrauch von 300 Watt durch die Zahl von 34 Webservern ergibt sich daraus ein Stromverbrauch von etwa 8,8 Watt pro Webserver. Das ist etwas weniger, als eine AVM Fritz!Box, die viele Kunden zu Hause oder im Büro als WLAN-Router benutzen (je nach Modell und Auslastung ca. 10-15 Watt).

Auch der durchschnittliche Stromverbrauch pro Webserver sagt aber noch nicht viel über den Anteil einer einzelnen Webseite aus. Auch hier ist es nur möglich, sich über Durchschnittswerte zu nähern. Der Kunde, der bei uns angefragt hat, nutzt ein Easy.A-Hosting-Paket und teilt sich den Webserver mit etwa 1.000 anderen Nutzern. Das klingt im ersten Moment viel, bedeutet aber erst einmal nichts. Einerseits handelt es sich hier wirklich nur um reine Webserver – ohne MySQL-Datenbanken, ohne E-Mails und mehr. Andererseits sind viele Domains nur als Weiterleitung eingerichtet oder beinhalten einfache, statische Webseiten, bei denen der Webserver bei der Auslieferung der Daten quasi nichts zu tun hat.

Teilt man nun also den durchschnittlichen Stromverbrauch des Webservers (8,8 Watt) durch die Anzahl der Nutzer auf dem Server (1.000) ergibt sich ein Stromverbrauch von rund 0,009 Watt für eine bei uns gehostete Webseite.

Es sei noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich hier um einen Durchschnittswert handelt. Ein Online-Shop mit vielen Besuchern, der viel Last auf dem Server erzeugt, verursacht auch einen höheren Stromverbrauch. Eine einfache, private Webseite, die 5x am Tag aufgerufen wird, kommt hingegen mit weniger Strom aus.

Der exakte Stromverbrauch für eine einzelne Webseite ist nicht messbar. Auch die Server, die wir für den E-Mail-Verkehr, für Backups, Datenbanken, die Aufbereitung von Logdateien und das Kundenmenü bereitstellen finden in dieser Rechnung keine Berücksichtigung. Wir können mit der Berechnung daher nur eine Idee davon vermitteln, wie hoch ungefähr der Stromverbrauch einer Webseite ist.

Wir verwenden im Rechenzentrum übrigens bereits seit vielen Jahren zu 100% Ökostrom. Im Rechenzentrum werden zudem optimierte und aufeinander abgestimmte Kühltechnologien wie Freie Kühlung, neu entwickelte Hochtemperaturwärmepumpen, Adiabatische Kühlung oder Kaltgangeinhausung genutzt. Die Abwärme der Server wird zur Beheizung von benachbarten Gebäuden genutzt.

Änderungen an unseren Reseller-Verträgen

Zum Jahreswechsel führen wir einige Änderungen an unseren Reseller-Angeboten durch, um die Konditionen geänderten Markt- und Technikbedingungen anzupassen. Die Änderungen gelten ab dem 01.01.2020 für alle neuen und bestehenden Verträge.

Abrechnung der Providerdomain als reguläre Domain

Reseller können bisher bei uns eine beliebige Domain als kostenlose Providerdomain nutzen, z.B. um eigene virtuelle Namenserver wie ns1/ns2.ihreproviderdomain.de zu verwenden. Die Domain kann zudem auch für imap/pop3/smtp etc. genutzt werden. Das Problem dabei: Möchte ein Endkunde die entsprechenden Server mit einer verschlüsselten Verbindung nutzen (was wir ausdrücklich empfehlen), erhält der Benutzer einen Zertifikatsfehler, weil das Zertifikat eigentlich für imap/pop3/smtp.securehost.de ausgestellt ist.

Der tatsächliche Mehrwert der Providerdomain hält sich daher mittlerweile in Grenzen. Da Providerdomains neben ihrer Funktion für virtuelle Nameserver auch als reguläre Domains nutzbar sind, rechnen wir diese Domains auch künftig zum normalen Domainpreis ab. Kunden, die keine Providerdomain nutzen möchten, können grundsätzlich die neutralen Nameserver ns1/ns2.securehost.de verwenden.

Für Reseller, die eine Providerdomain auch für imap/pop3/smtp etc. nutzen möchten, können wir inzwischen einen SSL-Proxy-Dienst anbieten, der die verschiedenen Dienste auch unter Ihrer Providerdomain anbietet. Aus technischen Gründen ist dieser SSL-Proxy allerdings nur in unseren Reseller.Dedicated-Verträgen nutzbar. Bitte kontaktieren Sie uns, wenn Sie an der Einrichtung des SSL-Proxys Interesse haben.

Reseller.Mail und Reseller.Hosting: Preiserhöhung um 1 Cent pro Monat

Die Tarife Reseller.Mail und Reseller.Hosting wurden bisher mit 9,99 Euro bzw. 19,99 Euro pro Monat abgerechnet. Da wir inzwischen alle Paket- und Domainpreise auf glatte Monats- bzw. Jahrespreise umgestellt haben, führen wir diesen Schritt auch für die Reseller-Verträge durch. Die Pakete kosten daher künftig 10,- bzw. 20,- Euro pro Monat (inkl. MwSt.).

Fester Preis für externe Domains

Externe Domains sind Domains, die in unserem System eingerichtet sind, aber nicht bei uns registriert sind. Wie bisher kann jeder Reseller 25 externe Domains kostenlos verwalten. Weitere externe Domains kosten künftig 0,25 Euro pro Domain pro Monat – unabhängig von der Anzahl der externen Domains im Reselleraccount.